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Bildung und Mobilität in EUropa

Der erste Ausbildungsworkshop der Young European Professionals im Jahr 2013 widmete sich dem Thema „Bildung&Mobilität“ in EUropa, einem „Klassiker“ unter den Themenschwerpunkten des Peer-to-Peer-Netzwerks, das IPA seit 2010 im Auftrag der bpb betreut. Zunächst brachte Frank Burgdörfer (Team Europe, xhoch3) die YEPs bei dem Workshop (12.-14.4.) auf den aktuellen Stand in Bezug auf die neuen EU Programme im Bereich ‚Jugend und Bildung’ und ‚Mobilität’. Allerdings steht im Moment noch in der Schwebe, wie es mit Erasmus, Comenius, Jugend in Aktion & Co ab 2014 weitergehen wird. Das liegt zum einen daran, dass der Mehrjährige Finanzrahmen nach wie vor nicht „in trockenen Tüchern“ ist und insofern nicht feststeht, wie viel Gelder die EU in diesem Bereich in Zukunft zur Verfügung haben wird. Zum anderen gab es seitens des EU Parlaments Kritik am Kommissionsentwurf, die in Zukunft gerne die Bildungs- und Jugendprogramme unter einem Programmnamen („Erasmus für alle“) bündeln möchte. Das EP hat sich in einer Entschließung für den Namen YES Europe (Youth, Education and Sports) ausgesprochen, bei dem zudem ein eigenständiger Jugendprogrammbereich mit eigenen Nationalagenturen erhalten bleiben solle.

Im Anschluss daran referierte Karl Brenke vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung über das Thema „Herausforderung Jugendarbeitslosigkeit – Welche Perspektiven bietet der Europäische Arbeitsmarkt?“. Zusammenfassend stellte er fest: Je höher die Arbeitslosigkeit, desto höher auch die Jugendarbeitslosigkeit. Insofern ist die Arbeitslosigkeit der Jugend kein isoliertes Phänomen. Dennoch gibt es ein Spezifikum: Die Arbeitslosenquote der Jugendlichen ist viel höher als die der Erwachsenen. Das hängt in der Regel nicht mit der Qualifikation der Jugendlichen zusammen, denn fast überall ist unter den Qualifizierten die Arbeitslosigkeit der Jugendlichen deutlich höher als die der Erwachsenen. Deutschland ist diesbezüglich ein Sonderfall: Nur hier gibt es nahezu keine sichtbaren Benachteiligungen für die Jugendlichen auf dem Arbeitsmarkt – auch nicht für die Qualifizierten. Die höhere Jugendarbeitslosigkeit erklärt sich im wesentlichen daher, dass ein größerer Anteil der Jugendlichen als der Erwachsenen keine Ausbildung hat. Ähnlich sieht es in anderen mittel- und nordeuropäischen Ländern aus – in Südeuropa sind die Jugendlichen generell stark im Nachteil. Eine  praxisnahe Ausbildung wie im deutschen dualen System entschärft das Problem der Jugendarbeitslosigkeit. Perspektivisch erwartet Karl Brenke zumindest kurzfristig keine rasche Verbesserung der Arbeitsmarktchancen junger Menschen, da diese eben eng mit der Wirtschaftslage verbunden ist und die  zu Tage getretenen Probleme in manchen Krisenländern wohl kaum rasch behoben sein werden.

Neben den thematischen Impulsreferenten und inhaltlichen Diskussionen arbeiteten die YEPs auch bei diesem Netzwerktreffen an Methodenbausteinen, die sie für ihre eigenen Workshops zum Thema Bildung&Mobilität einsetzen können. Wie gewohnt gab es darüber hinaus viel Raum zum ‚Netzwerkeln’ und um kommende Projektaktivitäten zu planen.

Projekt:

Young European Professionals

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